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Edward Snowden

acTVism Reportage: Edward Snowden Event (Videos & Bilder)

17. Januar 2017

acTVism Reportage: Edward Snowden Event in München


Am 15. Januar lud acTVism Munich zu seiner bisher größten Veranstaltung, die unter dem Titel „Freiheit & Demokratie – Globale Themen im Kontext“ in der Münchner Muffathalle stattfand. Dort gab es ein Live-Interview mit Edward Snowden via Videokonferenz aus Moskau und Diskussionen mit einem Panel führender Experten zu sehen. Zain Raza, der Gründer und leitende Redakteur von acTVism, führte als Moderator durch den Abend und präsentierte dem Publikum in einer Reihe von Einzelinterviews die Gäste Srećko Horvat, Paul Jay, Richard D. Wolff, Jeremy Scahill und Jürgen Todenhöfer.


VIDEO: acTVism-Interview mit Edward Snowden


Nach der Eröffnung des Abends durch Rees Jeannotte, Redakteur und Vorstandsmitglied bei acTVism, sprach der Philosoph, Aktivist und Autor Srećko Horvat im ersten Interview der Veranstaltung über die Relevanz sozialer Bewegungen in der Gegenwart und die Rolle der Linken, während er gleichermaßen deren Versagen, die Arbeiterklasse anzusprechen, und den Bedarf von Idealismus und harter Arbeit hervorhob. Er sprach weiter über die „Bewegung Demokratie in Europa 2025“, die er in Zusammenarbeit mit Griechenlands ehemaligem Finanzminister Yanis Varoufakis ins Leben gerufen hat, um Europa basierend auf „radikalem, progressivem Internationalismus“ in eine andere Richtung zu führen.

Der leitende Redakteur von The Real News Network, Paul Jay, sprach danach über die Probleme der Kontrolle durch die Geschäftsmedien und die Verantwortung unabhängiger Medien, „dort hinzugehen, wo die Menschen sind,“ um einen Wandel zu bewirken. Er erwähnte konkrete Fälle, in denen Nachrichten verzerrt werden, und hob vor allem die Leugnung des globalen Klimawandels hervor, indem er auf die Gegenwart als „das entscheidendste Zeitalter der Menschheitsgeschichte“ verwies.

Richard D. Wolff, Professor für Ökonomie, Autor und der New York Times zufolge “Amerikas prominentester Marxistischer Ökonom,” sprach über die Signifikanz und den Einfluss von Karl Marx, während er den Mangel an kritischer Perspektive in der wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung kritisierte. Er ging auf die Schwachstellen des kapitalistischen Systems ein und präsentierte eine Alternative, die als „Arbeitskooperationen“ bekannt ist – eine Art der Produktionsorganisation, in der die Demokratie eine zentrale Rolle am Arbeitsplatz spielt.


BILDERGALERIE


Jeremy Scahill, Mitgründer von The Intercept, wurde im Anschluss begrüßt, um über die Entwicklung und Auswirkungen des militärisch-industriellen Komplexes zu sprechen. Er kommentierte die “Kreisel-Beziehungen”, die zwischen der U.S.-Regierung und dem privaten Sektor bestehen, als “nur eine Seite der überparteilichen Auswüchse legalisierter Korruption.”  Weitere Themen waren Trumps Außenpolitik, Enthüllungen zum Drohnenkrieg und die Rolle der deutschen Regierung im sogenannten Krieg gegen den Terror. Scahill kritisierte die deutsche Regierung für ihre Unterwürfigkeit gegenüber den USA bei außenpolitischen Fragen. Bei der Beschreibung der Bedeutung und Wirkung von Aktivismusbewegungen unterstrich er die Notwendigkeit, “auf die Straße zu gehen”, um Veränderungen zu bewirken.

Jürgen Todenhöfer, deutscher Publizist, Jurist und ehemaliger Bundestagsabgeordneter, sprach die Probleme im Mittleren Osten vor dem Hintergrund der US-Außenpolitik an und kritisierte die Tendenz westlicher Nationen, eine “Politik der Destabilisierung” zu verfolgen. Deutschland solle im Hinblick auf den Mittleren Osten eine Position einnehmen, die friedliche Lösungen anstrebt. Er unterstrich die Tatsache, dass Kriege niemals notwendig seien, und wies darauf hin, dass der Erfolg von Politikern von der öffentlichen Meinung abhänge, weshalb er die Zuhörer ermutigte, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen und am politischen Prozess teilzuhaben, unterstützt durch die sozialen Medien.

Das letzte Interview des Abends wurde mit Edward Snowden geführt und thematisierte die Geschichte der Geheimdienste, den Einfluss von Whistleblowern vor ihm, die Gefahr, das Lösen von Problemen gewählten Vertretern zu überlassen, sowie den Stellenwert und die Verantwortung jedes Einzelnen. Im Geiste zivilen Ungehorsams erklärte er, dass unter bestimmten Umständen die einzig moralisch zulässige Entscheidung diejenige sei, das Gesetz zu brechen, und dass die Ausweitung von Menschenrechten schon immer das Resultat eines Aufbegehrens gegen den Status Quo gewesen sei. Er sprach auch über das Verständnis von Freiheit als das grundlegende Recht, ohne Erlaubnis zu handeln. Auf seinen persönlichen Alltag im Exil angesprochen, beschreibt er die technologischen Mittel als eine Quelle der Hoffnung, weil sie es ihm ermöglichen, mit Menschen auf der ganzen Welt zu kommunizieren.

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Crowdfunding-Video, das von acTVism Munich selbst produziert worden war.


VIDEO: acTVism Munich Crowdfunding


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