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Action of the Week: Say no to Coal Power Plant!

17. October 2017

Action of the Week: Say no to Coal Power Plant!


Due to limited financial & technical resources as a non-profit and volunteer-based organization, we were unable to translate this article into English. Please donate today so we can translate all of our work into the English language by clicking here.Wussten Sie schon? In München gibt es ein Steinkohlekraftwerk, dass mehr CO2 produziert als der gesamte Münchener Straßenverkehr! Noch dazu beträchtliche Mengen Feinstaub, Stickoxide und Quecksilber. Und das noch bis 2035? Am 5. November können alle Münchener für die frühzeitige Abschaltung stimmen. Sie auch!


Autor: Raus aus der Steinkohle


Worum geht’s?

Am 5. November wird in München über den Block 2 des Heizkraftwerks Nord abgestimmt. Dieser Block wird mit Kohle betrieben, einem Energieträger, der sehr viel CO2 emittiert. Das wollen wir ändern -. und Sie können mit ihrer Stimme am 5. November dazu beitragen, dass dieser Kohleblock ab dem Jahr 2023 abgestellt wird. Dadurch sparen wir jede Menge Kohle – rund 700.000 – 800.000t/ Jahr. Die derzeit dort erzeugte Energiemenge an Wärme und Strom kann ab dann durch CO2-ärmere und klimafreundlichere Energieträger erzeugt werden.

Damit Sie sich ein Bild von der Situation machen können, haben wir Ihnen noch einmal die
wichtigsten Fragestellungen zusammengestellt:

Bringt die Abschaltung des Blocks 2 des HKW Nord eine CO2-Einsparung und somit einen Beitrag zum Klimaschutz aus München?

Ja, die frühzeitige Abschaltung des Blocks 2 des HKW Nord führt zu einer deutlichen CO2-Reduktion und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in München. Das ist eine klare Aussage der beiden Studien des Öko-Instituts, die gemeinsam mit den Stadtwerken München in den Jahren 2014 und 2016 zum HKW Nord erstellt wurden. In Zahlen bedeutet das folgendes: durch die Abschaltung im Jahr 2022 sparen wir im Durchschnitt 7,6 Mio. t CO2 (zwischen 6,4 – 8,8 Mio. t CO2). Die Empfehlung, das HKW Nord frühzeitig abzuschalten und auf andere Energieträger umzustellen, ist auch eine der vorgeschlagenen Maßnahmen des erst im Sommer veröffentlichten Gutachtens „Klimaschutzziel und -strategie 2050 München“. Das Gutachten wurde ebenfalls vom Öko-Institut für die Stadt erstellt.


VIDEO: Raus aus der Steinkohle!


Warum steht im städtischen Informationsblatt, dass eine Abschaltung fast keine CO2-Einsparung bringt?

Diese Argumentation ist widersprüchlich zu den Aussagen der bereits erwähnten Gutachten. Sie bezieht sich wahrscheinlich lediglich auf die Annahme, dass der europaweite Emissionshandel irgendwann wieder funktioniert und dann die in München eingesparten Emissionen evtl. woanders wieder emittiert werden. Dieses Szenario wird in den Gutachten erwähnt. Gleichzeitig wird jedoch angemerkt, dass der Emissionshandel derzeit nicht funktioniert. Die Aussage bezieht sich somit auf ein hypothetisches Szenario, das derzeit nicht der Realität entspricht.

Ist der Block 2 für die Sicherheit der Münchner Strom – und Fernwärmeversorgung wichtig?

Die Münchner Strom – und Fernwärmeversorgung kann durch andere Energiequellen ersetzt werden. Eine Möglichkeit ist z.B. eine sogenannte GuD-Anlage – ein Gas-und-Dampfturbinenkraftwerk, das sowohl Wärme als auch Strom produziert. Wir haben zwei dieser Anlagen im HKW Süd stehen, die mehr als die Leistung des Kohleblocks liefern könnten, sofern sie laufen würden. Dies wird leider im städtischen Informationsblatt zum Bürgerentscheid nicht erwähnt – obwohl genau diese Möglichkeit auch eine vorgeschlagene Maßnahme im veröffentlichten Gutachten „Klimaschutzziel und -strategie 2050 München“ ist.

Wieviel kostet die Stilllegung des Blocks 2 des HKW die LH München?

Die Kosten für die LH München sind nicht eindeutig zu beziffern. In den erwähnten Gutachten wurden die entgangenen Gewinne der SWM berechnet. Wird der Block 2 im Jahr 2022 abgeschaltet,12 Jahre vor dem angedachten Betriebsende durch die Stadtwerke im Jahr 2035, entgehen der SWM kalkulierte Gewinne aus den 12 Jahren (2023 – 2035), die im aktuellen Gutachten von 2016 insgesamt im Durchschnitt mit 150 Mio. EUR (zwischen 106 und 216 Mio. EUR) angesetzt werden. Mittlerweile setzen die SWM das Betriebsende jedoch früher an, so dass sich die entgangenen Gewinne deutlich reduzieren.
Die Aussage im städtischen Informationsblatt, dass auf Grund einer Abschaltung des Blocks 2 im Jahr 2022 bei Kinderkrippen, Schulen und dem Nahverkehr Geld fehlen wird, ist nicht korrekt.
Bei all den hohen – nicht nur finanziellen – Kosten, die der Klimawandel verursacht, sagen schon Studien aus dem Jahr 2006 (z.B. der Stern-Report1) oder die Veröffentlichung vom Umweltbundesamt aus dem Jahre 2013, dass es wesentlich kostengünstiger ist jetzt in den Klimaschutz zu investieren, um später höhere Schadenskosten zu sparen.

DESHALB: Jetzt Briefwahlunterlagen anfordern oder am 5.11.17 zur Urne gehen und mit „JA“ stimmen!


Weitere Informationen:

Wer sich selber noch besser über die Situation des HKW Nord informieren möchte, kann das aktuelle Gutachten vom Jahr 2016 hier einsehen oder runterladen.

Raus aus der Steinkohle! Webseite:
https://www.raus-aus-der-steinkohle.de/

Liked auch unsere Facebookseite: https://facebook.com/rausausdersteinkohle/


BIO: Raus aus der Steinkohle!

Das bürgerliche Aktionsbündnis „Raus aus der Steinkohle“ setzt sich aus über 70 Organisationen mit  Vertretern aus verschiedenster Couleur zusammen: von der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) München, dem CSU-Landtagsabgeordneten Robert Brannekämper bis hin zum Umweltinstitut München, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung oder Hilfsorganisation Oxfam – um nur ein paar zu nennen.


 


1 reply on “Action of the Week: Say no to Coal Power Plant!”

Das ist doch Schwachsinn! Kohle durch Gas ersetzen! Das bringt doch gar nichts! Die CO2-Bilanz ist dieselbe. Wo sind die findigen Köpfe, die Verträge mit Sahara-Staaten machen und dort ein Solarkraftwerk mit nur 30% Leitungsverlust ins Netz speisen bei 500% Solarstrahlung, idealerweise mit Parabolrinnenkraftwerken, weil Solarzellen viel chemisch bedenklichen Abfall produzieren. Und auch im Süden Europas gibt es Wüsten. Wo sind die, die Offshore Windkraftwerke bauen, die relativ unproblematisch sind. Wo sind die, die überschüssige Energie in recycelbaren Batterien oder mit geringfügig geringerem Aufwand in Wasserstoffderivate speichern. Wo sind die, die Meereswellen in Strom verwandeln mit Kraftwerken, die jetzt schon zu einem Sechstel der Atomstromkosten arbeiten. Aber ein Kohlekraftwerk mit Filtern gegen ein Gaswerk zu tauschen? Was ein Schwachsinn!

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