Im zweiten Teil des Gespräch, spricht Flassbeck über die Rolle der Medien, wenn es darum geht, eine bestimmtes Meinungsklima zu Wirtschaftsfragen zu erzeugen. Es fehlten die “Kritische Geister” in den Redaktionen, die für eine funktionierende Demokratie notwendig seien.
Flassbeck geht auch auf Konzepte wie globalen Handel, Konsum und Investitionen ein und räumt mit eingigen Missverständnissen in diesen Bereichen auf. Missverständnisse, die unter anderem bei politischen Entscheidungsträgern dazu führen, dass sie fragwürdige wirtschaftspolitische Entscheidungen treffen. Am Ende des Gesprächs wird deutlich, wie unfundierte Wirtschaftspolitik und unkritische Berichterstattung zu den globalen Wirschaftskrisen unserer Zeit führen.
Diese und weitere Fragen werden im Interview beantwortet.
Auszug aus dem Video:
„Welche Richtung das alles nimmt, was wir verbrauchen, wofür wir unser Einkommen verwenden, ist eine völlig offene Frage. Die Markwirtschaft lässt alles zu. Wir können da in jede Richtung gehen. Wenn wir die Welt ökologische umsteuern wollen und müssen – und ich bin überzeugt davon, dass wir das müssen – dann können wir das tun. Das ist ein langwieriger Prozess, aber wir sollte jetzt sofort damit anfangen. Aber wenn ich Politiker habe, die nicht einmal im Kern begreifen wie Wirtschaft funktioniert, dann kann ich auch das nicht transportieren.“
Über Heiner Flassbeck:
Heiner Flassbeck studierte Volkswirtschaft in Saarbrücken von 1971 bis 1975. An der Freien Universität Berlin wurde er 1987 mit dem Thema „Preise, Zins und Wechselkurs“ promoviert. Seit 2005 ist er Honorarprofessor an der Universität Hamburg. Er arbeitete von 1976 bis 1980 im Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Wiesbaden. Es folgten sechs Jahre in verschiedenen Referaten des Bundesministeriums für Wirtschaft in Bonn, bevor er in das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin eintrat, wo er von 1988 bis 1998 Leiter der Abteilung Konjunktur war.
Im Jahre 1998 wurde Heiner Flassbeck zum beamteten Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen ernannt, schied aber nach dem Rücktritt des Ministers im Frühjahr 1999 wieder aus. Im Jahr 2000 ging er zum Sekretariat der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf, wo er von August 2003 bis Dezember 2012 die Abteilung für Globalisierung und Entwicklungsstrategien leitete. Als Chef-Volkswirt war er unter anderem verantwortlich für den jährlichen Trade and Development Report und die Mitarbeit des UNCTAD-Sekretariats in der G 20. Er ist seit 2005 Autor von vier Büchern und Ko-Autor von drei weiteren und hat zahlreiche Aufsätze zur Wirtschaftspolitik und Presseartikel verfasst. Im Januar 2013 hat er flassbeck-economics (flassbeck-economics.de) gegründet, eine Institution, die sich der Aufklärung in wirtschaftlichen Fragen und der wirtschaftspolitischen Beratung widmet.
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acTVism Munich plant weitere Teile des Events „A Conversation on Privacy“ mit Edward Snowden, Glenn Greenwald und Noam Chomsky zu übersetzen. acTVism Munich glaubt, dass die Privatsphäre von zentraler Wichtigkeit für die Demokratie ist und eine Herstellung einer breiten und globalen Informationsdichte von größter Bedeutung für die Zukunft der Freiheit ist. Außerdem konnte acTVism Munich ehrenamtliche Helfer in New York mobilisieren, um ein Event mit Yanis Varoufakis und Noam Chomsky aufzunehmen, welches von der „New York Public Library“ (NYPL) organisiert wurde. Dieser Event fand am 26. April 2016 statt, besprochen wurden unter anderem der Stand der Demokratie in Europa sowie die drohenden ökonomischen und sozialen Probleme für Europa.
Daneben wird acTVism Munich Ende August Zugang zur Bundespressekonferenz in Berlin bekommen. Dies wird uns die Möglichkeit geben, kritische Fragen direkt an die deutsche Regierung zu stellen und dadurch Bewusstsein für eine ganze Bandbreite an Themen herzustellen, die in den deutschen Massenmedien üblicherweise nicht behandelt werden. Wir werden versuchen, alle Fragen und Antworten ins Deutsche zu übersetzen und zu synchronisieren.
Außerdem: Der NSA-Whistleblower Edward Snowden bestätigte seine Teilnahme via Video-Konferenz für das kommende acTVism Munich Event „Freedom and Democracy: Global Issues Connecting the Dots” im Muffatwerk in München. Für diesen Event wollen wir führende Experten zusammenbringen, um die Verbindungen zwischen unterschiedlichen Problemen zu diskutieren, und zu erörtern, wie das System funktioniert. Wir glauben, dass wir nur zu brauchbaren Lösungen kommen können, wenn die Öffentlichkeit über die prinzipiellen und strukturellen Fehler des Systems informiert wird. Weitere Informationen folgen bald!
Bedauerlicherweise hat acTVism Munich nur sehr begrenzte Ressourcen und benötigt Ihre Hilfe, um diese Projekte zeitnah zu realisieren. Anfallende Kosten für Anreise, Unterbringung, Verpflegung, Produktion und Übersetzung erschweren die Verwirklichung. Als unabhängige gemeinnützige Medienorganisation mit einer strengen Haltung gegenüber Werbung und Unterstützung durch Regierungen und Konzerne sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Unterstützen Sie uns. Klicken Sie hier.
3 Antworten auf „Deutschlands Rolle in der Europäischen Union mit Heiner Flassbeck – Teil 2“
[…] Beitrag Deutschlands Rolle in der Europäischen Union mit Heiner Flassbeck – Teil 2 erschien zuerst auf acTVism […]
[…] acTVism Munich e.V. – ein unabhängiges und gemeinnütziges Nachrichtenmagazin. Um von staatlichen und/oder privatwirtschaftlichen Zuwendungen unabhängig zu bleiben, ist das Projekt auf Spenden angewiesen. […]
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