(Dieser Artikel wurde von Glenn Greenwald geschrieben und ist ursprünglich auf „The Intercept“ erschienen. acTVism Munich hat einen Auszug diese Artikels ins Deutsche übersetzt.)
Mit Drohnen und bemannten Flugzeugen hat die US-Regierung Bomben und Raketen auf Somalia abgeworfen, einhergehend mit dem Tod von mindestens 150 Menschen. So, wie es meist der Fall ist, hat die Obama Regierung behauptet, dass diejenigen, die getötet wurden, „Terroristen“ und „Militanten“ gewesen seien – Mitglieder der somalischen al-Shabab Miliz – nannte aber keine Beweise, um diese Aussagen zu bestätigen.
Trotzdem haben die meisten US-Medien nur Zitate von US Offiziellen verwendet, um darüber zu berichten was passiert ist, unkritisch dargestellt und mit keinerlei Skepsis gegenüber der Richtigkeit dieser Berichte: Die toten „Kämpfer … waren laut US-Offiziellen für eine Abschlusszeremonie versammelt, als Auftakt eines bevorstehenden Angriffes auf amerikanische Truppen,“ schrieb die New York Times. Demnach lautet die offizielle Story dahinter, dass die Terroristen ihren Abschluss machten – um ihr „Terror-Diplom“ zu erhalten – und kurz davor waren, US-Truppen anzugreifen, zum Zeitpunkt, als die U.S.A. sie töteten.
Mit diesen Behauptungen im Kocher, sind sich viele Menschen sicher, die Opfer haben es verdient zu sterben, ohne zu Wissen, wer tatsächlich getötet wurde. Wie mein Kollege Murtaza Hussain über die 150 Opfer sagte: „wir wissen nicht wer, aber glücklicherweise wissen wir, dass Alle böse waren.“ Für gedankenlose Autoritäre haben die Wörter „Terrorist“ und „Militant“ keine weitere Bedeutung als: derjenige, der stirbt wenn meine Regierung Bomben wirft, oder am Besten, ein „Terrorist“ ist der, den meine Regierung als Solchen betitelt. Beobachten Sie einmal, wie viele Leute diesen Angriff befürworten, weil „Terroristen“ und „Militante“ getötet wurden, und dabei diese Begriffe verwendet, ohne zu Wissen, wer tatsächlich getötet wurde.
Autor: Glenn Greenwald / The Intercept
Bild: Wikimedia
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