In diesem Video führt Dharna Noor, Produzentin von The Real News Network, ein Interview mit Atmosphärenphysiker Pablo Canziani.
Folgende Fragen werden in diesem Interview behandelt:
Für die vollständige Abschrift klicken Sie hier.
Auszüge aus dem Video:
Pablo Canziani über die 2-Grad-Obergrenze im Pariser Abkommen:
“Wie der Mathematiker zu sagen pflegen würde, wir haben etwas, das notwendig aber
wahrscheinlich nicht ausreichend ist. Es ist ein Ausgangspunkt und wir müssen es als guten
Ausgangspunkt betrachten. Ich denke, wir müssen in der Hinsicht optimistisch sein. Jedoch
erfordert die Vereinbarung, dass der Klimawandel unterhalb von 2°C bleibt, was eine –ich würde nicht mystische Zahl sagen, aber es ist eine sehr wichtige Zahl.2°C bedeuten, dass wir einen katastrophalen Klimawandel vermeiden können, wir können den Klimawandel nicht gänzlich vermeiden, aus zwei Gründen: der Trägheit des Klimasystems, das mit einer Verzögerung von 20 bis 30 Jahren auf unsere gegenwärtigen Tätigkeiten reagiert. Zweitens, über die 2°C hinaus, haben wir das Problem, dass die Emissionen der meisten Treibhausgase, primär Kohlendioxid, dass durch Kraftstoff-Emissionen, Kraftstoff-Verbrennungsemissionen, Energieerzeugung etc. entsteht, eine Lebensspanne in der Atmosphäre von 180 bis 300 Jahren haben, je nach Berechnung.”
Pablo Canziani über die finanziellen und menschlichen Vorteile fossiler Brennstoffe:
“Unsere Gesellschaft hat sich in gewisser Weise an die billige Energie gewöhnt und Tatsache ist, dass es für die Menschheit in der Zukunft nicht mehr möglich sein wird- wenn wir auf diesem Planeten als Teil des Ökosystems, als Teil der Biosphäre überleben wollen- weiterhin billige Energie zu verbrauchen, wie bisher. Das erfordert neue Energiequellen, von denen viele uns bereits bekannt sind, wie Solarenergie, Windenergie, wir können Energie aus dem Meer durch Wellenbewegung erzeugen, manche Leute sprechen davon, unterschiedliche Thermalgradienten zu verwenden um Energie zu erzeugen, es gibt also
viele Möglichkeiten.”
Pablo Canziani über die Perspektiven des Pariser Abkommens:
“Was mich beunruhigt ist, dass wir den Bürger informieren müssen, was wir mit Ihrer Hilfe
gerade tun, indem wir über diese Themen sprechen. Wir müssen den Bürger einbeziehen, denn wir im Bereich der Wissenschaft, im Bereich der Sozialwissenschaften wissen, dass es eine Veränderung von unten her sein wird. Es wird von den Bürgern kommen, nach oben durch den privaten Sektor und durch die Regierung wandern, in der Art und Weise, in der wir Veränderung anfordern können.Die andere Sache, an die wir uns bei all diesen Fragen erinnern müssen ist, das zurzeit 25
Prozent der Weltbevölkerung etwa 80-85 Prozent der Ressourcen nutzen, einschließlich der
Energie, global. Wir haben 50 Prozent der Bevölkerung, die nur 3 bis 4 Prozent der natürlichen Ressourcen nutzen oder Zugang zu natürlichen Ressourcen haben. Also stehen wir nicht nur vor der Herausforderung Emissionen zu reduzieren, sondern eine faire Verteilung global zu ermöglichen. Das ist ein wichtiges Thema, das in all unseren Ländern diskutiert werden muss.”
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