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Sarah Harrison

Wikileaks: Exklusivinterview mit Investigativ-Redakteurin Sarah Harrison

11. Juli 2016

Wikileaks: Exklusivinterview mit Investigativ-Redakteurin Sarah Harrison


In diesem exklusiven Interview mit WikiLeaks-Investigativ-Redakteurin Sarah Harrison, das wir im Juni in der Volksbühne Berlin geführt haben, reden wir über den Fall Julian Assange, die Ergebnisse der UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen, nationale Sicherheit, internationales Recht und auf welche Weise Whistleblower unterstützt werden können.

Diese und andere Fragen werden im folgenden Video behandelt:

  • Unter welchen Umständen lebt und in welchen Zustand befindet sich Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft?
  • Wieso werden die Ergebnisse der UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen von Schweden und Großbritannien zurückgewiesen?
  • Gibt es Fakten darüber, dass die USA Julian Assange aufgrund von Spionage und anderen Anklagepunkten ausliefern wollen?
  • Welche Rolle spielen die Nürnberger Charta und internationales Recht in dieser Sache?

VIDEO: Interview mit WikiLeaks-Investigativ-Redakteurin Sarah Harrison


Auszüge aus dem Video:

Sarah Harrison über den Zustand von Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft:

Er hält durch, konzentriert sich sehr auf seine Arbeit. Seine Persönlichkeit und seine Arbeitsethik halten ihn auf Trab. Wir haben viele gute Veröffentlichungen für dieses Jahr geplant, er hat also definitiv zu tun. Dieses Jahr wurden auch einige interessante Erfolge in seinem Prozess erzielt. Zum Beispiel haben die Vereinten Nationen entschieden, dass sein Arrest willkürlich ist und das Vereinte Königreich und Schweden ihn unverzüglich gehen lassen sollten. Bedauerlicherweise folgen diese Länder nicht dem Urteil der Vereinten Nationen, aber es ist trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung seines Prozesses.

Sarah Harrison über das zurückweisen der UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen:

Nun, Julian hat ja aufgrund seiner Bedrohung durch die USA Asyl, einer Bedrohung durch eine streng geheime Grand Jury, die in diesem Ausmaß noch nie dagewesen ist und die größte Ermittlung aller Zeiten gegen einen Veröffentlicher darstellt. Sie dauert seit 2010 bis heute an und ist der Grund für sein Asyl. Die USA und Großbritannien stehen sich politisch offensichtlich sehr nah, was wir schon in mehreren Situationen gesehen haben, und da ist der Fall mit Julian, der sehr stark politisiert wurde. Es ist also nachvollziehbar, dass es Großbritannien verärgert, dass die Vereinten Nationen versuchen sicherzustellen, dass sie in diesem Fall der Rechtsstaatlichkeit folgen. Für mich als Britin ist es sehr traurig, dass unsere Abgeordneten dastehen und sagen können, dass die Vereinten Nationen lächerlich sind. Für mich ist das einfach nur traurig und zeigt, wie viel wir in unseren angeblichen westlichen Demokratien vom Rechtsgrundsatz abgekommen sind.

Sarah Harrison über Fakten im Fall Julian Assange:

Verschiedene Dokumente kommen durch eine Vielzahl von Möglichkeiten heraus, manche davon durch hart erkämpfte Informationsfreiheitsgesetz-Fälle in den USA. Eines kam interessanterweise vor ein paar Jahren heraus, über die Gerichtsanordnungen, die Google aufgrund von Email-Konten einiger WikiLeaks Mitarbeiter erhielt, zu denen auch ich gehörte. Das war mein persönliches Google-Konto, dass ich seit Jahren nicht mehr genutzt habe. Als wir über die Anordnungen aufgeklärt werden durften, wurden uns Dokumente gegeben, die die Strafanzeigen und die strafrechtlichen Rechtfertigungen, die von der US-Regierung zum Erhalt dieser Anordnungen verwendet werden mussten. Und ja, wie Sie sagen, zählten der “Espionage Act”, der “Computer Fraud and Abuse Act”, der Vorwurf der Verschwörung und einige andere zu diesen Rechtfertigungen.

Sarah Harrison über die Rolle der Nürnberg Charta & Internationales Recht:

Ich denke, dass vielen Menschen klar ist, dass die Handlungen von Manning, Snowden, Assange nicht nur mit Moral zu tun haben, sondern in der Tat rechtsstaatlich sind, vor allem in Bezug auf Edward Snowden und die US Verfassung – er hat diese mit seinen Handlungen tatsächlich nur gewahrt.


Um die gesamte Abschrift des Videos zu lesen, klicken Sie hier.

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Empfohlenes acTVism Munich Video: “Zuerst holten sie sich Assange” 


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Über Sarah Harrison:

Sarah HarrisonSarah Harrison ist eine britische Journalistin, investigative Redakteurin für WikiLeaks und Leiterin der „Courage Foundation“. Sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Begleitung Edward Snowdens von Hongkong nach Moskau nach dem Leak der streng geheimen Dokumente in 2013.


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Noam Chomsky, Glenn Greenwald und Edward Snowden.
Noam Chomsky, Glenn Greenwald und Edward Snowden

acTVism Munich plant weitere Teile des Events „A Conversation on Privacy“ mit Edward Snowden, Glenn Greenwald und Noam Chomsky zu übersetzen. acTVism Munich glaubt, dass die Privatsphäre von zentraler Wichtigkeit für die Demokratie ist und eine Herstellung einer breiten und globalen Informationsdichte von größter Bedeutung für die Zukunft der Freiheit ist. Außerdem konnte acTVism Munich ehrenamtliche Helfer in New York mobilisieren, um ein Event mit Yanis Varoufakis und Noam Chomsky aufzunehmen, welches von der „New York Public Library“ (NYPL) organisiert wurde. Dieser Event fand am 26. April 2016 statt, besprochen wurden unter anderem der Stand der Demokratie in Europa sowie die drohenden ökonomischen und sozialen Probleme für Europa.

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Saal der Bundespressekonferenz

Daneben wird acTVism Munich Ende August Zugang zur Bundespressekonferenz in Berlin bekommen. Dies wird uns die Möglichkeit geben, kritische Fragen direkt an die deutsche Regierung zu stellen und dadurch Bewusstsein für eine ganze Bandbreite an Themen herzustellen, die in den deutschen Massenmedien üblicherweise nicht behandelt werden. Wir werden versuchen, alle Fragen und Antworten ins Deutsche zu übersetzen und zu synchronisieren.

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NSA-Whistleblower Edward Snowden

Außerdem: Der NSA-Whistleblower Edward Snowden bestätigte seine Teilnahme via Video-Konferenz für das kommende acTVism Munich Event „Freedom and Democracy: Global Issues Connecting the Dots” im Muffatwerk in München. Für diesen Event wollen wir führende Experten zusammenbringen, um die Verbindungen zwischen unterschiedlichen Problemen zu diskutieren, und zu erörtern, wie das System funktioniert. Wir glauben, dass wir nur zu brauchbaren Lösungen kommen können, wenn die Öffentlichkeit über die prinzipiellen und strukturellen Fehler des Systems informiert wird. Weitere Informationen folgen bald!

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